Kurz nach dem Ende des AC 2007 präsentierte
Alinghi als Sieger und daher Cup-Verteidiger den
soeben gegründeten Jachtklub Club Náutico
Español de Vela (CNEV) als ersten Herausforderer
und zugleich als Challenger of Record. Der YC hatte
kein Klubhaus, 4 Vizepräsidenten des Spanischen
Segelverbandes als einzige Mitglieder, keine Boote
und keine Regatten veranstaltet. Sodann wurde das
hart kritisierte Protokoll veröffentlicht. Dieses zeigte
dass Alinghi wichtige rechtliche und wirtschaftliche
Agenden an sich ziehen wollte.
Dies rief Oracle auf den Plan. Dieser endete in
langwierigen und kostspieligen
Auseinandersetzungen in Form eines Briefverkehrs
und vor dem New Yorker Gerichtshof. Wenn auch in
den Medien als Streitparteien Ernesto Bertarelli
(Alinghi) und Larry Ellison ( Oracle ) hervorgehoben
werden, so waren die Prozessgegner, wie im
America's Cup, 2 Yachtklub, der Société Nautique
de Genève (SNG) und der Golden Gate Yacht
Club (GGYC). Vor dem Gericht gab es 3 Instanzen,
die, wenn möglich, voll ausgeschöpft wurden. Dies
waren: Der New York Supreme Court (als erste
Instanz), die Appellate Division of the New York
Supreme Court (als 2. Instanz) und der New York
Court of Appeals (als letzte Instanz).
Wenig bekannt im Deutschen Sprachraum ist der „amicus curiae). Ein legaler Brief (aber keine
Intervention) an das Gericht, mit dem jemand eine Partei durch Hinweise, Empfehlungen etc. unterstützt.
Der Golden Gate YC meldete zuerdt beim SNG seine Herausforderung als Challenger of Recordd an, um
dann eine Klage beim New York Court of Appeals einbringen zu können.
Man stritt um 4 Themen, von denen einige
Ergebnisse kurz zusammengefasst werden :
•
Um den Challenger of Record :
Der CNEV entsprach nicht den Regeln der Deed of Gift (DoG), wurde als Challenger of Record annulliert
und durch den Golden Gate YC ersetzt.
•
Um Zeit und Ort der Austragung:
Es ging darum, wann die von der DoG vorgeschriebenen Vorbereitungsfristen zu laufen beginnen. Mit dem
Einbringen der Klage oder mit dem Datum der letzten Gerichtsentscheidung,
Dazu kam noch die Regel wann Regatten gesegelt werden dürfen (Winter / Sommer, Nördliche oder
Südliche Hemisphäre )
Alle vorgeschlagenen Termine und Orte wurden verworfen. Man einigte sich zuletzt auf den Februar 2010,
wieder in Valencia.
•
Über die Match-regeln während einer Regatta.
Die Heckruder der BOR90 werden nicht in die Vermessung eingebunden, damit wird die max LWL von 90
Fuß nicht überschritten. Hilfsmotoren und beweglicher Ballast widersprechen nicht der DoG.
•
Über die Konstruktionsregeln.
Das Design der BOR90 und wichtige Komponenten stammen aus Frankreich. Alinghis Segel werden in den
USA hergestellt. Beides widerspricht der DoG. Über diese Punkte wollte das Gericht nach dem Renne
entscheiden.
Es wurden aber alle Streitigkeiten durch eine gemeinsame schriftliche Erklärung beider YCs vorher
beendet.
Den genauen Verlauf des AC 2010 schildert Wikipedia auf :en.wikipedia.org/wiki/2010_America's_Cup
Kurz nach dem Ende des AC 2007 präsentierte Alinghi als Sieger und daher
Cup-Verteidiger den soeben gegründeten Jachtklub Club
BOR90 “USA 17”
der einzige Herausforder und Gewinner des AC 2010
Nach diesen unzähligen Gerichtsanrufungen und
-Entscheidungen endete der 33. Cup in einer
Regatta zwischen einem Verteidiger und einem
Herausforderer. Da sich beide Gegner auf keinen
Vertrag einigen konnten, traten die Regeln der
Deed of Gift - (1 : 1 DoG Match über nur 3
Runden) in Kraft.
Nachdem sich Alinghi entschieden hatte, den
Cup mit einem Katamaran zu verteidigen,
antwortete BOR mit einem Trimaran. Bei einer
Gesamtlänge von 34 m hatte dieser einen 68 m
hohen Mast mit einem Segelflügel – um 50 %
grösser als eine Flügel-Hälfte des gigantischen
Airbus 380.
Die „Kaffee-Mühlen“ und die „grinder“ (die
“Kurbler”) wurden auf beiden Jachten durch
einen Diesel - Hydraulikmotor ersetzt, der
leichter und kräftiger als diese ist.
Warum beide Mehrrumpfboote schneller als der
wahre Wind segeln, wird in zahlreichen
Beiträgen im Internet erläutert. Die Kosten
Oracles sollen über300 mio € betragen.
BMW Oracle Racing gewann 2 : 0.
Nachdem sich Alinghi entschieden hatte, den
Cup mit einem Katamaran zu verteidigen,
antwortete BOR mit einem Trimaran
ALINGHI 5 “SUI” die Verteidigerin des AC 2010 den sie aber gegen BOR90 / USA 17 verlor
Zurückblickend auf den AC 2007 war dieser ein voller
Erfolg.- Alinghi war der Verteidiger und BMW Oracle der
“Challenger of Record”, das ist der Herausforderer, der die
Verträge mit dem Verteidiger schließt.
Beide vereinbarten das professionelle XXXII Protokoll,
führten die „Acts“ ein und organisierten über diese Vorläufer
des Louis Vuitton Cup beeindruckende Regatten.
Neue Teilnehmer, wie Deutschland, China und Südafrika
( dem ersten Land auf dem Afrikanischen Kontinent )
beschlossen den Cup herauszufordern.
Als aber Alinghi versuchte, den 33. AC, der ja nicht Swiss
Cup heißt, unter volle Kontrolle zu bekommen, kam es zu
dem oben geschilderten schweren Konflikt.
Diese Auseinandersetzungen wurden teils so bizarr, dass
sich z.B. im Verlauf der Verfahren Alinghi als Austragungsort
auf das Dorf Al Hamra in den Ras al-Khaimah Emiraten
einem Teil der Vereinigten Arabischen Emirate versteifte.
Der Rumpf der Alinghi 5 wurde, an einem russischen Transporthubschrauber hängend, vom Genfer See
über die Alpen nach Genua geflogen und dort verschifft. Dieser Ort wurde vom Gericht verworfen, alle
Kosten waren umsonst.
Alinghi 5 war ebenfalls 34 m lang, hatte aber konventionelle Segel. Ihr erster Mast von 45 –52 ? m
wurde im Oktober 2009 durch einen 62 m hohen ersetzt.
Experten meinen, dass auch dieser die Vorteile eines starren Segelflügels nicht erreichen konnte.
Alinghi 5 war ebenfalls 34 m lang, hatte aber konventionelle Segel. Ihr erster Mast
AMERICA’S CUP HISTORY 1983 - 2013